Die Initiative gegen PEPP, den neuen Entgeltkatalog für die Behandlung psychisch Erkrankter im Krankenhaus, erhält Unterstützung. Der Paritätische Gesamtverband – nach eigenen Angaben der Dachverband von mehr als 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial- und Gesundheitsbereich - gab Ende vergangener Woche in Berlin bekannt, sich nun ebenfalls für einen Stopp der Umsetzung des Pauschalierenden Entgeltsystems Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) einzusetzen und die Initiative „Weg mit PEPP“ unterzeichnet zu haben. Bisher unterstützen unter anderem die Gewerkschaft Verdi und der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte die Initiative. „Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit den Fallpauschalen“ fordert Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes, die kommende Bundesregierung auf, das neue System „nicht einzuführen“.
Über die kommenden 10 Jahre sollen die bisher unabhängig von der Erkrankung und dem Behandlungsbedarf des Patienten fixen Tagessätze schrittweise durch Pauschalen für einzelne Krankheitsgruppen ersetzt werden, analog zur Vergütung von somatischen Krankheitsbildern. Kritiker monieren, dass die geplante verweildauerabhängige Vergütung mit degressivem Verlauf die Vergütung im Verhältnis zur Behandlungszeit in geringerem Maße erhöhen würde. Dies könne einen Behandlungsabbruch herbeiführen, der zwar „ökonomisch vorteilhaft scheint, behandlungstechnisch aber sehr schlecht ist“, hatte zum Beispiel Thomas Brobeil, Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospitals in Rottweil, auf dem 12. Nationalen DRG-Forum im März diesen Jahres in Berlin.