Die Gewerkschaft Verdi unterstützt ausdrücklich die pflegepolitischen Pläne von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Das machte Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Steinbrück deutlich. „Wir blicken auf vier verlorene Jahre zurück, was sie Pflege angeht, weil offenbar weder die Beschäftigten noch die Pflegebedürftigen einer unter FDP-Rigide geführten Gesundheitspolitik besonders am Herzen gelegen haben“, sagte Bsirske.
Steinbrück sagte, die Pflege sei ein zentrales Thema im Bundestagswahlkampf, das viele Menschen beschäftige, Pflegebedürftige wie deren Angehörige. „Dann gibt es viele Pflegerinnen und Pfleger, die im Augenblick Arbeitsbedingungen und vor allem einer Bezahlung ausgesetzt sind, die teilweise unwürdig sind“, sagte Steinbrück. Er versprach „eine umfassende Pflegereform“, sollte die SPD die Bundestagswahl gewinnen. Dazu gehöre eine Erhöhung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung von 0,5 Prozentpunkten. Dies werde sechs Milliarden Euro in die Pflegekasse spülen. Das Geld solle zum Aufbau neuer Pflegestellen und der besseren Bezahlung von Pflegekräften genutzt werden.
In den vier Jahren der schwarz-gelben Bundesregierung seien insgesamt lediglich 9.000 Pfleger eingestellt worden, führte Steinbrück aus. Die SPD wolle dagegen in der nächsten Legislaturperiode 125.000 zusätzliche Pflegestellen schaffen, und zwar als tariflich gebundene Arbeitskräfte. Es werde auch darum gehen, Personalmindeststandards umzusetzen. Verdi könne die SPD-Pläne „nur begrüßen“, sagte Bsirske über Steinbrücks Äußerungen.