Der Weltverband der Pflegeberufe, International Council of Nurses (ICN), hat in einem Positionspapier mehrere Grundsätze für eine sichere Personalbemessung in der Pflege formuliert. Hintergrund seien die Kürzung von Gesundheitsbudgets infolge der globalen Finanzkrise, aber auch die „chronische Unterfinanzierung“ hierzulande, die „zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen Pflegebedarf und zur Verfügung stehenden Personalressourcen“ geführt habe, teilte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) gestern in Berlin mit.
Das habe ICN zum Anlass genommen, eine „Reihe unverzichtbarer Grundprinzipien“ für angemessene Personalbesetzungslevel aufzustellen. Im Papier heißt es unter anderem: „Sichere Personalbemessungsniveaus sind unmittelbar verknüpft mit
- besseren Patienten-Outcomes und Patientenzufriedenheit;
- besserer Anleitung und Betreuung für Pflegefachpersonen, unterstützende Helfer und das gesamte therapeutische Team;
- gesteigerte Mitarbeiterbindung und -gewinnung sowie Nachhaltigkeit der Belegschaft;
- höhere Kosteneffizienz im Gesundheitssystem.“
Eine sichere Personalbemessung beinhalte etwa auch ein leistbares Arbeitsvolumen, eine kommunikative und unterstützende Arbeitsplatzkultur, eine gute Anleitung und angemessene Schulung sowie ein geeignetes Niveau und Mix von Qualifikationen. Im Papier wird zudem gewarnt: „Beschränkte Budgets und Ressourcen können sich direkt auswirken auf Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung.“ Darüber hinaus greift die Prinzipienliste das Thema Mitarbeiterbeteiligung auf: „Sowohl die Beurteilung, ob vorhandene Personalbemessung als sicher gelten kann, als auch das Entwickeln von Strategien und Mechanismen zu ihrer Sicherstellung sollten mit uneingeschränkter Beteiligung der Mitarbeiter und ihrer Vertretungen durchgeführt werden.“
Das komplette Positionspapier in deutscher Übersetzung steht unter diesem Link bereit.