Nach massiver Kritik am Pflege-TÜV sollen die Prüfungen von Pflegeheimen und Pflegediensten verschärft werden. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen sich so künftig verbindlicher über die Qualität von Pflegeeinrichtungen informieren können.
Mit dem im Dezember 2009 eingeführten Pflege-TÜV wurden bislang gut 10.400 Pflegedienste und Pflegeheime in Deutschland geprüft. Angelehnt ist das Bewertungssystem an das von Schulnoten. Das heißt, es gibt Gesamt-Bewertungen von "sehr gut" bis "mangelhaft". Allerdings kritisieren Politiker, Patientenvertreter und Experten seit langem, dass der TÜV ein geschöntes Bild zeige. Es kämen zu viele Bestnoten heraus. Der Bundespatientenbeauftragte Wolfgang Zöller (CSU) sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa): „Wenn ich in der Gesamtbeurteilung häufiges Wundliegen mit einem guten Schnitzel oder einem schönen Gartenfest ausgleichen kann, dann ist das Instrument gescheitert.“
Der jetzigen Reform des so genannten Pflege-TÜVs ist ein mehrjähriger Streit zwischen Pflegekassen und Heimbetreibern vorausgegangen. Im Juni dieses Jahres hätten sich die Parteien vor einer internen Schiedsstelle geeinigt. Ende vergangener Woche sei die Widerspruchsfrist abgelaufen, sodass nun „der Schiedsspruch ausformuliert und veröffentlicht werden kann“, wie es aus Teilnehmerkreisen heißt. Weitere Informationen im Internet unter www.pflegenoten.de.