Der Arbeitgeberverband Pflege geht davon aus, dass in den kommenden 15 Monaten 50.000 zusätzliche Arbeitskräfte in der Pflege eingestellt werden könnten. Das sagte Verbandspräsident Thomas Greiner gestern in Berlin. Greiner präsentierte dazu entsprechende Eckpunkte, die innerhalb eines Jahres umgesetzt werden könnten: Die Hälfte der angestrebten Zahl könne demnach mit bereits tätigen Hilfskräften besetzt werden, die über ein verkürztes Qualifizierungsverfahren zügig zu einem Fachabschluss geführt werden. Zusätzlich sollten weitere 25.000 Betreuungskräfte neu eingestellt werden. Zusammen entspräche das nach Angaben des Verbands einer Verdoppelung ihrer bisherigen Zahl. Die Umsetzung würde rund 500 Millionen Euro kosten, die über den Bundeshaushalt oder den Abbau der „überbordenden Dokumentationskosten“ finanziert werden sollten, so Greiner.
„Durch lebensnahen Pragmatismus“ sei die Problematik des verschärften Fachkräftemangels in den Griff zu bekommen, sagte Greiner. Der gegenwärtige Fachkräftemangel wäre nicht so groß, wenn die 2012 von Bund, Ländern und Pflegeverbänden ins Leben gerufene Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege nicht durch „Behörden-Trägheit verschleppt“ worden wäre.
Private Pflegeunternehmen und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentiert er über 7.500 Unternehmen mit 240.000 Mitarbeitern.