Mit einer Ausstellung wird am Universitätsklinikum Jena (UKJ) seit heute auf die Notwendigkeit der Händedesinfektion aufmerksam gemacht. Sie sei die wichtigste Maßnahme zur Prävention von nosokomialen Infektionen, an denen jedes Jahr zwischen 400.000 und 600.000 Menschen erkrankten. Gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar entstanden für die Kampagne „Nie wieder ohne – Händedesinfektion“ Plakate, die provozieren und aufrütteln sollen. Parallel zur Ausstellung in der Magistrale des Campus Lobeda hängen die Plakate auch auf den Stationen des UKJ aus. Außerdem sollen sie der nationalen Kampagne „Aktion Saubere Hände“ zur Verfügung gestellt werden.
„Schlimmstenfalls entwickelt sich aus der Infektion eine lebensgefährliche Sepsis,“, sagte Stefan Hagel vom Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ. An den Folgen stürben allein in Deutschland jedes Jahr 7.500 bis 15.000 Menschen. Hagel ist Leiter der ALERTS-Studie am UKJ, mit der die Rate nosokomialer Infektionen und der damit verbundenen Komplikationen um 20 Prozent reduziert werden sollen. Gerade daher sei es enorm wichtig, zusätzlich zur klinisch-wissenschaftlichen Arbeit auch neue kommunikative Ideen zu entwickeln.
Gemeinsam mit Studenten der Bauhaus-Universität wurden auch neue Produktdesign-Lösungen entwickelt, um die Umsetzung von Hygieneempfehlungen im Klinikalltag zu unterstützen. Laut UKJ entstanden so zahlreiche Entwürfe für innovative Produkte wie etwa ein Händedesinfektionsgerät, das sich den Bewegungen des Personals anpasst oder ein anderes, das direkt am Körper getragen werden kann. Auch ein intelligenter Blasenkatheter, der anzeigt, wann er gewechselt werden muss, findet sich unter den Ergebnissen der ungewöhnlichen Kooperation von Medizinern und Künstlern.