Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat dem Bayerischen Gesundheitsministerium vorgeworfen, die Ergebnisse aus der Pflegekammerumfrage im Freistaat zurückzuhalten. Diese seien dem Ministerium jedoch seit Juli bekannt. „Hier wird wieder deutlich, dass das Thema Pflege nicht ernst genommen wird“, sagte die Geschäftsführerin des DBfK Südost Marliese Biederbeck. Die Einrichtung einer Pflegekammer in Bayern sei überfällig. Nur so „erhalten wir mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen“, so Biederbeck weiter.
Von April bis Juni dieses Jahres hatte die Hochschule München zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Gesundheitsministeriums des Freistaats etwa 300 bayerische Pflegeeinrichtungen zur Einführung einer Kammer befragt. „Die Fakten müssen auf den Tisch. Es braucht handfeste Lösungen für den drohenden Pflegekollaps“, forderte Biederbeck. Mitte des Monats finden in Bayern Landtagswahlen statt. Der Berufsverband erwartet von den Parteien zur Finanzierung des Pflegesystems und zur Behebung des Fachkräftemangels „konkrete Vorschläge“.