Das Bayerische Gesundheitsministerium wird keine Zwischenergebnisse zur Pflegekammer-Befragung im Freistaat veröffentlichen. Wie ein Sprecher bibliomed.de sagte, sollen die Resultate der Umfrage unter professionell Pflegenden zur Einrichtung einer eigener Berufskammer „zu gegebener Zeit veröffentlicht werden“. Die Auswertung dauere noch an. „Erst nachdem die endgültige Ergebnisanalyse und der Abschlussbericht der Hochschule München und des beauftragten Sozialforschungsinstituts vorliegen, kann eine sachgerechte Entscheidung über die Errichtung einer Pflegekammer in Bayern getroffen werden“, so der Ministeriumssprecher.
Sowohl der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) als auch der Bundesverband der privaten Anbieter sozialer Dienste (bpa) hatten in den vergangenen Wochen kritisiert, dass das Ministerium nicht wie ursprünglich angekündigt, erste Zwischenergebnisse der Befragung bereits im Juli publik gemacht habe. Der DBfK hatte im Vorfeld der Landtagswahlen im Freistaat von wahltaktischen Scharmützeln gesprochen, der bpa von einer klammheimlichen Verschiebung. Diese lasse die Zweifel an der vom Land in Auftrag gegebenen Umfrage wachsen, da Pflegende in anderen Umfragen bereits deutlich gegen eine Zwangsverkammerung gestimmt hätten. „Das Bündnis aus Gewerkschaften und Verbänden fordert das Gesundheitsministerium daher auf, nach den klaren Meinungsäußerungen der Betroffenen die Planungen für eine Pflicht zur Verkammerung der Pflege umgehen einzustellen und die Fachkräfte der Branche nicht länger im Unklaren lassen“, hieß es in einer Mitteilung des bpa vergangene Woche.