Falsch verordnete oder nicht ordnungsgemäß eingenommene Arzneimittel kosten das deutsche Gesundheitssystem jedes Jahr rund 19 Milliarden Euro. Das besagt eine Studie des Marktforschungsunternehmens IMS Health, die dem „Handelsblatt“ vorliegt. Gut 6 Prozent der Gesamtausgaben von zuletzt rund 295 Milliarden Euro würden so verschwendet. Allein die unverhältnismäßige Verschreibung von Antibiotika führe zu immensen Ausgaben. 1,6 Milliarden Euro könnten hier eingespart werden – und nebenbei die zunehmende Resistenz von Keimen und Erregern gegen die Arzneimittel zumindest aufgehalten.
Das größte Problem seien aber Patienten, die ihre Medikamente nicht wie verordnet oder gar nicht einnähmen. Vor allem chronisch Kranke wie Diabetiker oder Asthmatiker wiesen eine sehr geringe Compliance auf, die das Gesundheitssystem laut IMS rund 13 Milliarden Euro jährlich kostet, die besser eingesetzt werden könnten.