Eine klare Mehrheit der Deutschen hat offenbar kein Problem mit der Übertragung bestimmter ärztlicher Leistungen auf nicht-ärztliche Fachkräfte. In einer aktuellen Umfrage des Gesundheitsmonitors von Barmer GEK und Bertelsmann Stiftung erklärten sich 63 Prozent der Befragten bereit, sich auf ärztliche Anordnung von speziell ausgebildeten Gesundheitsfachkräften versorgen zu lassen. Mindestens zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle.
Zum einen liegt die Zustimmung für die Übertragung bestimmter ärztlicher Tätigkeiten deutlich höher, wenn die Befragten schon einmal Erfahrungen mit heilkundlichen Behandlungen gemacht haben. Zum anderen beeinflussten auch regionale Unterschiede die Akzeptanz der Leistungsdelegation: je dünner die jeweilige Versorgungsdichte, desto höher die Akzeptanz.
Barmer GEK-Vorstand Rolf-Ulrich Schlenker forderte deshalb mehr Offenheit von der Ärzteschaft. Die Mediziner sollten „mehr Vertrauen in die Fähigkeiten anderer gut ausgebildeter Heilberufe setzen“, sagte er bei der Vorstellung des Gesundheitsmonitors in Berlin.