Sachsen befindet sich offenbar auf dem Weg zur Schulgeldbefreiung für Auszubildende in der Altenpflege. Auf Anfrage von bibliomed.de bestätigte das Sozialministerium, erste Überlegungen und interne Gespräche zu dem Vorhaben hätten bereits begonnen. Grundlage sei der Pflegepakt „Pro Pflege Sachsen“, den Sozialministerin Christine Clauß vergangene Woche auf den Weg gebracht hatte.
„Es ist schwierig zu vermitteln, dass Medizinstudenten Stipendien erhalten, während das Pflegepersonal seine Ausbildung selbst zahlen muss“, sagte Clauß bibliomed.de. Der Freistaat zahlt den Nachwuchsmedizinern monatlich 1.000 Euro, wenn diese sich im Gegenzug zur Niederlassung im ländlichen Bereich bereit erklären. Die Ministerin strebt nun eine stärkere Gleichbehandlung der Ausbildungswege in der Pflege an. Die konkrete Umsetzung der Schulgeldbefreiung könne schon mit den Haushaltsberatungen zum Doppelhaushalt 2015/16 im Sommer kommenden Jahres starten.
Auszubildende in der Altenpflege zahlen in Sachsen nach Informationen des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) monatlich zwischen 50 und 100 Euro. Das Schulgeld wird von privaten Schulträgern erhoben, die rund 80 Prozent der Pflegeschüler des Freistaats ausbilden. An staatlichen Einrichtungen wird das Schulgeld nicht mehr erhoben.