Die Pflegehistorikerin Anja Peters hat nach den Foltervorwürfen gegen Ärzte und Pflegekräfte im Dienst des US-Militärs Konsequenzen gefordert. Im Interview mit dem Pflegeportal Station24 bezweifelte sie, dass die betroffenen Kollegen in den USA mit ernsthaften Sanktionen auf juristischer oder berufspolitischer Ebene rechnen müssten, betonte aber die Mitverantwortung der Berufsgruppe und ihrer Angehörigen: „Verstecken gilt nicht. Grundsätzlich ist jede Pflegekraft selbst für ihr Handeln verantwortlich.“
Das schreibe auch der Ethikkodex des Weltpflegeverbandes ICN fest. Dieser stelle zwar eine wesentliche Grundlage pflegerischen Handelns dar, sei aber in Deutschland nicht für alle Pflegenden verbindlich und werde zudem nicht ausreichend vermittelt. So komme er etwa in der Ausbildung zu kurz, weil es bequemer sei, „Handlungskompetenz zu vermitteln, als mit Auszubildenden oder Studierenden um ethische Haltungen zu ringen“, so Peters.
Gerade mit Blick auf die Geschichte forderte Peters für Deutschland eine größere Sensibilität für die Manipulierbarkeit der Pflegeprofession und eine stärkere Fokussierung in Aus-, Fort- und Weiterbildung auf das ethische Selbstverständnis.
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