Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat gemeinsam mit mehreren bayerischen Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen eine neuartige Handlungsleitlinie für barrierefreies Leben formuliert. Sie soll künftig in ganz Bayern eingesetzt werden und unter anderem die Funktionalität von Gebäuden und die Lebensqualität der Heimbewohnern sicherstellen, sagte der bpa-Landesvorsitzende Kai Kasri. „Barrierefreiheit ist mehr als nur eine Bauvorschrift. Sie sichert Teilhabe und Selbständigkeit auch im Alter und hebt – mit Augenmaß umgesetzt – auch die Qualität der Pflege“, sagte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml.
Ohne die Anpassung hätten die Einrichtungen nach Angaben des Verbandes Summen im sechsstelligen Bereich investieren müssen und durch die notwendige Zusammenlegung von Bewohnerzimmern wären bis zu 15.000 Pflegeplätze verloren gegangen. Die angepasste Norm gewährleiste jetzt zudem eine praxisnahe Umsetzung der Vorgaben: Stimme beispielsweise eine Durchgangbreite in den Sanitärräumen nicht mit den geforderten Maßen überein, könnten die Örtlichkeiten auch ohne Umbau genutzt werden, sofern eine Hilfeperson eingesetzt und ein Duschrollstuhl verwendet werde.