Sollte es zu einer schwarz-roten Regierung kommen, fürchten mehr als drei Viertel der Ärzte spürbare Verschlechterungen der eigenen Situation. Wie der ärztliche Nachrichtendienst „änd“ meldet, gaben in einer Umfrage des Ärzte-Netzwerks Hippokranet unter 600 Medizinern lediglich 2,6 Prozent an, dass sie von der Gesundheitspolitik einer Großen Koalition profitieren können. Etwa jeder Fünfte sei der Meinung, dass ein schwarz-rotes Bündnis weder Verbesserungen noch Verschlechterungen bewirke.
Für das Amt des Gesundheitsministers geeignet hält die Ärzteschaft in einer laufenden Abstimmung laut änd die ehemalige niedersächsische Ministerin für Gesundheit, Ursula von der Leyen (CDU). Die Medizinerin stehe derzeit mit einer Gesamtnote von 2,8 an erster Stelle in der Schulnotenskala von 1 bis 6 der Hippokranet-Rubrik „Ärzte bewerten Politiker“, während Karl Lauterbach (SPD) nur auf eine 5,0 komme. Zu beurteilen seien dabei die Kriterien Standhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Sachkompetenz. Den CDU-Verhandlungsführer der Arbeitsgruppe Gesundheit Jens Spahn hielten in einer bereits im November durchgeführten Erhebung unter 960 Ärzten laut dem Nachrichtendienst nur etwa 10 Prozent für geeignet.