Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) Carsten Drude fällt ein insgesamt positives Urteil über die Koalitionsvereinbarungen von Union und SPD. Wesentliche Inhalte seien in dem Papier enthalten, auch wenn die Formulierungen im Detail noch zu wünschen übrig ließen. An vielen Stellen sei „auch alles und nichts möglich“, sagte Drude im Interview mit dem Pflegeportal Station24.
Ganz klar bekennen sich die voraussichtlichen Koalitionäre aus Drudes Sicht zu einer generalistischen Pflegeausbildung, mit der es dann auch zügig los gehen könne. Mit als eines der ersten Themen könne die Umstellung auf die schwarz-rote Agenda, die Rahmenbedingungen seien geschaffen. Auch die Gegner der Generalistik müssten jetzt ihren Widerstand aufgeben und kooperieren. Er zeigte sich optimistisch, dass der Umstieg funktioniert.
Auch die im Koalitionsvertrag beschriebene Abschaffung des Schulgelds für Auszubildende in den Pflegeberufen und die Verteilung der Kosten über alle Einrichtungsträger begrüßte Drude. Dass die Vollakademisierung keinen Eingang in die Vereinbarungen von Union und SPD gefunden hat, überrascht ihn hingegen nicht: „Wir haben uns da durch die Unterschrift unter die EU-Berufeanerkennungsrichtlinie in Brüssel den Weg für die nächsten Jahre verbaut hier in Deutschland“, sagte er im Interview. Trotzdem gebe es Anlass zur Hoffnung: „Ich glaube, es wird einen weiteren Ausbau von Studienangeboten für Pflegekräfte geben hierzulande.“ Dazu trügen das Gutachten des Wissenschaftsrates aus diesem Jahr und das Eckpunktepapier der Bund-Länder-Kommission bei. „Das hilft uns sehr. Nach meinem Ermessen nicht ausreichend, aber es geht in die richtige Richtung.“
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