Am vergangenen Samstag fand bereits zum dritten Mal ein bundesweiter Pflege-Flashmob statt: Nach Angaben von Teilnehmern und Organisatoren protestierten an zentralen Orten in mehr als 60 Städten rund 2.500 Pflegende im Liegen gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern, Heimen und ambulanten Diensten. In Osnabrück, wo sich etwa 65 Pflegekräfte am Nikolaiort versammelten, läuteten die Teilnehmer zudem das „Jahr der Pflege“ 2014 ein.
Vor Ort war auch der Initiator der Protestaktion Michael Thomsen. „Der Pflegenotstand ist keine Sache, die erst durch den Fachkräftemangel deutlich wird, sondern der Fachkräftemangel ist eine Folge des Pflegenotstands, der schon seit über zwanzig bis dreißig Jahren besteht“, sagte Thomsen dem Pflegeportal Station24, das mit einem Kamerateam in der Osnabrücker Innenstadt unterwegs war. Die Protestbewegung komme erst jetzt so richtig in Fahrt, da die Berufsgruppe bisher wenig Ausdrucksformen für ihren Protest gefunden habe. Allerdings hofft Thomsen schon im Mai 2014 auf etwa 50.000 Menschen, die für eine bessere Pflege auf die Straße gehen: „Die Zeit ist reif für eine neue Protestbewegung.“
Bereits zum Jahreswechsel geht die Initiative „Pflege am Boden“ in eine neue Runde: Am 11. Januar soll in Osnabrück die nächste Liege-Demonstration stattfinden. Die Aktionen werden über eine eigene Facebookseite und die Homepage „Pflege am Boden“ koordiniert.
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