Der Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA) hat erneut die Einrichtung von Pflegekammern kritisiert. Eine Standesvertretung sei überhaupt nicht geeignet, die dringenden Probleme in der Altenpflege zu lösen. Gerade vor den Weihnachtsfeiertagen wüssten viele Berufsangehörige noch nicht mit Sicherheit, ob und wann sie zu Hause sein oder Familie und Freunde treffen könnten. „Personalmangel und Dreischichtdienst führen dazu, dass viele krank werden oder den Beruf verlassen. Es gilt jetzt, alles zu tun, um mehr Menschen in der Altenpflege zu halten und mehr Nachwuchs für den schönen Beruf zu gewinnen“, sagte DBVA-Chefin Christina Kaleve.
Der Verband sieht die Pflegekammer „als Idee einiger Funktionäre aus der Krankenpflege“. Die jüngst vorgelegten Umfrageergebnisse aus Schleswig-Holstein zeigten, dass die Meinung der examinierten Fachkräfte in der Altenpflege unberücksichtigt bleibe. Zwei Drittel der von TNS-Infratest Befragten stammten aus der Krankenpflege, während die Zustimmungsrate immer dort sinke, wo vermehrt Altenpflegekräfte tätig seien, in Heimen und ambulanten Diensten. Aus den vorgelegten Ergebnissen eine Zustimmung der Altenpflege zu konstruieren, sei schlichtweg falsch. „Hier wird erneut über die Altenpflege entschieden, mit dem Ergebnis, noch mehr Bürokratie und weniger Geld für die Beschäftigten“, so Kaleve. „Damit werden wir die Menschen nicht im Beruf halten und keinen nachwuchs gewinnen.“