Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat auf den gestern veröffentlichten Barmer GEK Pflegereport 2013 reagiert und bessere Rahmenbedingungen für die ambulante Pflege gefordert. Laut dem Bericht sind die Personalkapazitäten in diesem Sektor zwischen 1999 und 2011 um 64 Prozent gewachsen, während die Bettenkapazität in Heimen nur um 36 Prozent stieg. „Die Ergebnisse zeigen, welche große Rolle die Dienste im System für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen spielen“, sagte DBfK-Referentin Amelie Jansen. Angesichts des zunehmenden Trends zur professionellen Pflege und der demografischen Alterung der Gesellschaft müssten „bestehende Versorgungsstrukturen stabilisiert und zusätzliche geschaffen werden.“
Der DBfK widerspricht zudem Reportautor Heinz Rothgang, der gestern die Studienergebnisse noch dahingegen deutete, dass der von der Politik formulierte Grundsatz „ambulant vor stationär“ Wirkung zeige. Laut Jansen werde diese Maxime bisher „nur halbherzig verfolgt“, da das System ambulante Dienste seit Jahren benachteilige und aufgrund von unzureichender Leistungsvergütung in deren Existenz bedrohe. Deshalb fordert der DBfK unter anderem, dass Pflegebedürftigkeitsleistungen „regelgebunden dynamisiert“ sein müssten und nicht länger „von der Kassenlage bestimmt werden“. Zudem führe der Kaufkraftverlust in der Pflegeversicherung zu einem „drastisch gestiegenen Eigenanteil“ der Versicherten, die sich das aber zunehmend nicht mehr leisten könnten, heißt es in einer Mitteilung. Darüber hinaus sollen erbrachte Leistungen unmittelbar bezahlt werden. Die „Verzögerungstaktik vieler Kassen“ bringe Pflegedienste in Liquiditätsschwierigkeiten. Auch die Mitarbeiter müssten „angemessen und nach Tarif“ entlohnt , der Bürokratie- und Prüfaufwand reduziert und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.