Barbara Steffens (Bündnis 90 / Die Grünen), Gesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen (NRW), hat sich für eine Angleichung der Sprachtests für ausländische Mediziner auf dem Niveau von Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. So solle ein „Prüfungstourismus“ in Deutschland verhindert werden. „Ausländische Ärztinnen und Ärzte mit schwachen Deutschkenntnissen dürfen nicht gezielt in andere Bundesländer gehen und dort ihre Approbation erhalten“, so Steffens. Auf Initiative von Nordrhein-Westfalen hatte die Gesundheitsministerkonferenz im Juni 2013 eine Länderarbeitsgruppe zur Entwicklung von Eckpunkten für einheitliche Sprachtests eingesetzt. Erste Ergebnisse sollen möglichst bis zum Frühjahr vorliegen, teilte das Ministerium in NRW mit.
Zugleich hat die Landesregierung die Zuständigkeit für die Durchführung von Sprachtests für ausländische Ärzte, die in NRW in ihrem erlernten Beruf arbeiten wollen, auf die nordrhein-westfälischen Ärzte- und Zahnärztekammern übertragen. Sie seien nach dem Heilberufsgesetz originär für die Fort- und Weiterbildung der Ärzteschaft zuständig. Die Kammern seien angewiesen worden, nicht nur das Hörverstehen und die Sprachfertigkeit, sondern auch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit zu überprüfen. „Ärztinnen und Ärzte müssen nicht nur dieselbe Sprache sprechen wie ihre Patientinnen und Patienten, sie müssen auch in der Lage sein, Arztbriefe und Gesundheitsbescheinigungen richtig zu formulieren“, erklärte Ministerin Steffens anlässlich der Bekanntgabe des Inkrafttretens der neuen Zuständigkeit.