Das Vorhaben der Großen Koalition, die Sterbehilfe gesetzlich zu regeln, stößt in der Bevölkerung offenbar auf breite Zustimmung. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit würden 79 Prozent der Deutschen es begrüßen, wenn der Bundestag sich mit dem Thema befasst. Dabei denken die meisten aber wohl weniger an ein grundsätzliches Verbot als an einen gesetzlichen Rahmen für das Praktizieren der Sterbehilfe: 70 Prozent der Befragten gaben an, im Fall schwerster Krankheit die Möglichkeit haben zu wollen, sich für einen assistierten Suizid entscheiden zu können.
Die Zustimmung für eine gesetzliche Regelung lag dabei in Ostdeutschland mit 87 Prozent etwas höher als in Westdeutschland mit 77 Prozent und stieg mit dem abnehmenden Alter der Befragten. Während in der Gruppe der über 60-Jährigen 74 Prozent eine Behandlung des Themas im Bundestag begrüßten, waren es 79 Prozent bei den 45- bis 59-Jährigen, 82 Prozent bei den 30- bis 44-Jährigen und 86 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen.
Auch die Zustimmung für die Option zur aktiven Sterbehilfe lag in den neuen Bundesländern mit 82 Prozent höher als in den alten Bundesländern mit 67 Prozent. Im Altersgruppenvergleich wurden die höchsten Werte bei den 30- bis 59-Jährigen gemessen, während die Zustimmung bei den 14- bis 29-Jährigen und den über 60-Jährigen etwas geringer ausfiel.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Politik ein Thema diskutiert, dass die Menschen sehr bewegt“, sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit Herbert Rebscher. Es werde aber auch deutlich, dass es noch weiteren Aufklärungsbedarf gebe. Tatsächlich fühlten sich 57 Prozent der Befragten weniger oder überhaupt nicht gut über die derzeitigen gesetzlichen Regelungen zur Sterbehilfe informiert, lediglich 8 Prozent fühlten sich sehr gut informiert. Immerhin 35 Prozent schätzten sich selbst als gut informiert ein.