Ein tragfähiger Betrieb der noch im „Standby“ befindlichen Partikeltherapieanlage in Marburg scheint in greifbarer Nähe. Laut Medienberichten sprach der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) Martin Menger auf dem Neujahrsempfang des Klinikums von konkreten Planungen zwischen der Rhön-Klinikum AG und der Betreibergesellschaft des Ionenstrahl-Therapiezentrums in Heidelberg. Die Verhandlungen umfassten demnach die Gründung einer gemeinsamen Betriebs- und Besitzgesellschaft.
Wie die Tageszeitung „Oberhessische Presse“ auf ihrer Internetpräsenz berichtete, strebt Menger eine Nutzung als „Medizinprodukt“ an. In Marburg solle dazu das „Know-how“ der Heidelberger HIT Betriebs GmbH genutzt werden, etwa in dem deren klinische Konzepte für Service und Weiterentwicklung direkt übernommen würden.
Ein Knackpunkt der Neujahrsrede Mengers war seine Begründung für das Verstreichen der Frist zur Inbetriebnahme zum 31. Dezember. Dazu hatte sich das Klinikum mit dem Land Hessen in einem „Letter of Intent“ erst Anfang 2013 geeinigt. Wie bibliomed.de berichtete, bereitet die Landesregierung in Reaktion nun eine Klage gegen Rhön vor. „Obwohl mit Hochdruck über die komplexe Problematik verhandelt wird, benötigen alle Beteiligten über den 31. Dezember 2013 hinaus weitere Wochen, um zu einer geordneten, medizinisch, technisch und wirtschaftlich tragbaren Vereinbarung zur Inbetriebsnahme in Marburg zu kommen“, wird der UKGM-Chef abschließend zitiert.