Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) plant 30 Prozent mehr Altenpfleger bis zum Jahr 2015 auszubilden und 4.000 Pflegehelfer zu Fachkräften weiter zu qualifizieren. Das sagte er in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Zudem will Gröhe mittelfristig die Ausbildung reformieren: „Die Ausbildung muss überall kostenlos sein. Und wir wollen den Wechsel zwischen den Berufen in der Kinder-, Kranken- und Altenpflege erleichtern.“ Eine Spezialisierung soll erst nach einer generalistischen Grundausbildung erfolgen.
Um Leistungen für Betroffene, Pflegebedürftige und Angehörige künftig flexibler zu gestalten, forderte Gröhe „mehr Zeit für die Pflege“. Bisher richte sich die Pflege insbesondere nach körperlichen Beeinträchtigungen. „Wir wollen aber auch psychischen oder geistigen Einschränkungen und Mehrfacherkrankungen besser gerecht werden“, sagte der Gesundheitsminister. Dass die Reform letztlich auch mehr Bürokratie bedeute, wies Gröhe zurück: „Wir müssen mit den Pflegekräften vielmehr darüber reden, wo wir Bürokratie abbauen können.“ Nicht jede Dokumentationspflicht, die einmal sinnvoll war, sei dies auch heute noch. „Pflegerinnen und Pfleger möchten für die pflegebedürftigen Menschen da sein und nicht überflüssige Formulare ausfüllen.“