Der Patientenverband Lebertransplantierte Deutschland (LD) hat vor drastisch rückläufigen Organspendezahlen gewarnt: Während sich 2012 noch 1.046 Menschen für eine Organspende entschieden hätten, seien es 2013 nur noch 876 gewesen, was einem Minus von 16 Prozent entspreche. Allerdings gebe es starke regionale Schwankungen. Daraus schließt der Verband, dass der Rückgang nicht allein auf den Vertrauensverlust in der Bevölkerung nach den 2012 bekanntgewordenen Skandalen zurückgeführt werden kann. In diesem Zusammenhang verweist der LD auf jüngste Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), wonach 2013 6 Prozent mehr Menschen einen Organspendeausweis führten.
Als falsch bezeichnete der LD die Aussagen der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Deren Vorstand Eugen Brysch hatte vor rund zwei Wochen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) vorgeworfen, bei der Aufklärung „auf ganzer Linie“ versagt zu haben. Bryschs Forderung, eine staatliche Aufklärungsstelle einzusetzen sei nicht korrekt, entgegnete der LD. Im Transplantationsgesetz seien die Zuständigkeiten für die Information der Bevölkerung festgehalten: „Die nach Landesrecht zuständigen Stellen, die Bundesbehörden im Rahmen ihrer Zuständigkeit, insbesondere die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, sowie die Krankenkassen sollen auf der Grundlage dieses Gesetzes die Bevölkerung aufklären.“ Die DSO hätte diesen Auftrag demnach nicht.