Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) sorgt erneut für Diskussionen. Einem heute veröffentlichten Artikel des Hamburger Abendblatts zufolge sollen alle bis zu 60 Millionen bereits verteilte Karten „sinnlos und nutzlos“ sein, da die Krankenkassen darauf verzichtet hatten, die von den Versicherten eingesendeten Fotos zu überprüfen. Möglicherweise müssten alle Karten entweder eingezogen und ausgetauscht werden, spekuliert das Blatt und bezieht sich dabei auf ein bislang „unveröffentlichtes Gutachten“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Auf Anfrage erklärte die KBV, das angebliche Gutachten sei lediglich ein Rechtsvermerk, der auf den 30. Juni 2013 datiert sei. In dem Vermerk, der BibliomedManager.de vorliegt, heißt es: „Die Krankenkassen sind verpflichtet bei der Ausstellung der eGK die Übereinstimmung des auf der eGK aufgedruckten Lichtbildes, der Person des Inhabers der Karte sowie der zukünftig auf der eGK gespeicherten weiteren Sozialdaten zu verifizieren. Dieses wird bislang nicht durchgeführt, was problematisch ist, da zukünftig sensible Daten auf der eGK gespeichert werden sollen.“ KBV-Pressesprecher Roland Stahl erklärte gegen BibliomedManager.de: "Wir verdammen die eGK nicht in Bausch und Bogen, aber wir fordern die Krankenkassen auf, zu gewährleisten, dass die richtige Zuordnung der Daten zum Karteninhaber erfolgt. Das gilt auch für die vom Versicherten gelieferten Fotos."