Die Verbände der Hochschulmedizin haben sich für den Aufbau akademischer Ausbildungsgänge in der Pflege und anderen nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen stark gemacht. Eine richtige inhaltliche und organisatorische Anbindung dieser Bildungsangebote sei wichtig, um Fehlentwicklungen zu vermeiden, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung des Verbands der Universitätsklinika (VUD), des Verbands der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren und Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU) und des Medizinischen Fakultätentages (MFT). Zudem müsse der Auf- und Ausbau qualitätsgesichert erfolgen und sich quantitativ eng am Bedarf der Kliniken ausrichten.
Weil die Anforderungen an die Qualifikation und Organisation der Pflege aufgrund von innovativen Verfahren und besonders komplexen Krankheitsbildern immer mehr steigen würden, sehen VUD und VPU die Zukunft vor allem in einem Qualifikationsmix, „bei dem akademisch und grundständig qualifizierte Pflegekräfte Hand in Hand arbeiten.“ Darüber hinaus sei es notwendig, dass akademische Qualifikationen aus der Praxis heraus entstünden und die Ausbildungsgänge eng mit den Klinikbetrieb verknüpft würden.
Da die Universitätsklinika gemeinsam mit den Medizinischen Fakultäten eine große Expertise bei der Organisation und Konzeption akademischer Ausbildungen aufwiesen und sie den Qualifizierungsbedarf am besten beurteilen könnten, stelle die Hochschulmedizin für die Entwicklung einer qualitätsgesicherten akademischen Ausbildung einen geeigneten Ort dar. Der Aufbau entsprechender Studiengänge müsse gezielt, etwa durch Bundesmittel, gefördert werden. Nur so könne der „gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“ nachgekommen und ein Qualitätsabbau der ärztlichen und zahnärztlichen Ausbildung vermieden werden.