Gutes Informationsmanagement in der Patientenversorgung sei gerade in Zeiten steigender Arbeits- und Aufgabenverdichtung wichtig und zur Herausforderung geworden. „Das hat Helios-Gründer Lutz Mario Helmig nicht verstanden“, heißt es in einer gestern erschienenen Pressemitteilung des Regionalverbands Nordost vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
Damit reagiert der Verband auf eine Äußerung Helmigs, die vergangene Woche der „Spiegel“ in seinem Artikel „Die Klinik-Controller“ veröffentlicht hatte. Darin wird Helmig mit den Worten zitiert: „Gehen Sie doch mal nachmittags in ein Krankenhaus, und besuchen Sie einen Angehörigen, dann sehen Sie das Schwesternzimmer, an dem ein Schild hängt mit der Aufschrift ‚Übergabe‘. Wenn Sie die Türe öffnen, sehen Sie, wie sie Kaffee saufen.“
„Helmigs Kommentar ist absurd und überflüssig“, so Anja Kistler, Geschäftsführerin DBfK Nordost. Pflegende seien die Manager der Station, die als wichtige Organisationseinheit jeder Klinik gesehen werden müssten. Professionelle Pflege brauche sich derart unverschämte Sprüche in 2014 nicht mehr bieten zu lassen. Die Tasse Kaffee solle eher vom Unternehmen zur Verfügung gestellt und finanziert werden, wie das für Meetings in der Wirtschaft normal sei.
Bei der Übergabe gehe es um Informationsweitergabe, Absprachen und die Koordination patientenbezogener Prozesse. Die Überschneidungszeiten von einer Schicht zur nächsten seien in den vergangenen Jahren mit Einführung neuer Arbeitszeitmodelle deutlich verkürzt worden. Qualitätssichernde Konzepte, wie die ‚Übergabe am Bett’ seien oft personell und zeitlich keine Option mehr, da nicht mehr umsetzbar. Hier gebe es kein weiteres Optimierungspotenzial, wenn Patienten nicht gefährdet werden sollen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.