Die Zahl der Tuberkulose-Infektionen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Das teilte die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) heute mit. Danach wurden 2013 insgesamt 543 Tuberkulose-Infektionen gemeldet. Vier Jahre zuvor lag diese Zahl noch bei 311 Fällen.
„Zum Teil hängt die Zunahme der festgestellten Infektionen vermutlich mit verbesserten Diagnosemöglichkeiten zusammen“, sagte BGW-Tuberkulose-Experte Albert Nienhaus. Allerdings zeigten die aktuellen Zahlen aber auch, „dass die Tbc-Prävention ein wichtiges Thema für den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Gesundheitswesen ist.“ Dabei könnte vor allem ein wirksamer Impfstoff helfen, den es bisher aber noch nicht gebe, so Nienhaus. Deswegen fordert der Experte auch „dringend weitere internationale Forschungsarbeit“. Dabei gehe es nicht nur um den Schutz der Beschäftigten im Gesundheitswesen, „sondern allein in Europa um die Prävention zigtausender Tbc-Erkrankungen, die erhebliche Behandlungskosten und großes menschliches Leid nach sich ziehen.“