Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat die Politik und Arbeitgeber aufgefordert, mehr in Teilzeit beschäftigten Pflegekräften eine Tätigkeit in Vollzeit zu ermöglichen. So soll vor allem die Altersarmut unter Frauen in Gesundheitsberufen eingedämmt werden. Etwa 40 Prozent der Gesundheits- und Krankenpflegerinnen arbeiteten in Teilzeit, in der Altenpflege sogar etwa jede zweite Frau, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.
Die Ursache dafür sieht der DBfK insbesondere in den physischen und psychischen Belastungen der Pflegeprofession. Nur wenige Pflegekräfte übten ihren Beruf überhaupt bis zum Renteneintritt aus. Während ältere Pflegekräfte aufgrund der körperlichen Anstrengungen in Teilzeit arbeiteten, gingen die jüngeren einer Teilzeitbeschäftigung nach, um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu versorgen. „Kontinuierliche Teilzeitarbeit und Frühverrentungen gefährden das Ruhegehalt, Rücklagen für die Zeit nach dem Erwerbsleben zu bilden, ist fast nicht möglich“, sagte die Geschäftsführerin des DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland, Marliese Biederbeck. Zudem könnten viele Beschäftigte nicht mehr als das Existenzminimum erwarten. Deshalb sprach sich der Verband auch für „eine deutlich bessere Bezahlung“, eine betriebliche Gesundheitsförderung, flexible Arbeitszeitmodelle und altersgemischte Teams aus.
Darüber hinaus macht sich der Verband für die weitere Akademisierung des Pflegeberufs stark, „weil sich durch bessere Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten die Attraktivität des Pflegeberufs insgesamt steigern lässt.“