Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will künftig pflegende Angehörige besser unterstützen. So soll es zum 1. Januar 2015 eine bezahlte zehntägige Auszeit vom Job geben, vergleichbar mit dem Kinderkrankengeld, um kurzfristig die Pflege eines Angehörigen zu organisieren, sagte der CDU-Politiker in einem Interview mit dem Magazin „Focus“. Zudem kündigte Gröhe bessere Leistungen für Pflegebedürftige an: Zur Entlastung der Pflegekräfte soll es etwa für Heime mehr Betreuungspersonal geben. Zu den insgesamt 2,4 Milliarden Euro, die zum Jahreswechsel investiert würden, zähle auch, „die Möglichkeiten der Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege“ zusammenzufassen, so der Minister. Das mache Hilfen für Familien „wesentlich flexibler“.
Um Fachkräfte in der Pflege zu sichern, setzt Gröhe unter anderem auf die Vereinbarungen mit den Ländern, die Ausbildungszahlen zu erhöhen. Gleichzeitig forderte er aber auch bessere Arbeitsbedingungen und „dass im Ringen um gute Fachkräfte eine angemessene Bezahlung zur Selbstverständlichkeit wird.“
Auch zur Krankenhausversorgung äußerte sich der Minister im Gespräch mit dem „Focus“. Die Akutversorgung müsse künftig „gut erreichbar angeboten werden“. Deshalb sei es wichtig, diese Versorgung in der Fläche zu gewährleisten. Allerdings sei bei planbaren Eingriffen Spezialisierung notwendig. „In diesen Fällen ist Qualität wichtiger als Nähe“. Gerade in Stadtgebieten gebe es Konsolidierungsbedarf. „Wir brauchen eine Debatte darüber, wie wir uns künftig die Krankenhauslandschaft in Deutschland vorstellen“, forderte Gröhe.