Ausländische Pfleger können den Fachkräftemangel in Deutschland nur abmildern, aber nicht ausgleichen. Das sagte der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, gestern in Berlin bei der Veröffentlichung eines Positionspapiers zur Pflegemigration. Der Hauptgrund für den Mangel seien die schlechten Rahmenbedingungen der Pflegenden: Hohe Arbeitsbelastung, begrenzte Handlungsautonomie, geringe Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten und niedrige Vergütungen. Es brauche Strategien, so Westerfellhaus weiter, die „zu einem längeren Verbleib im Beruf, zu mehr Vollzeitbeschäftigung und zu weniger Berufsflucht deutscher Pflegenden führen.“
In seinem Positionspapier fordert Dachverband außerdem grundlegende Verbesserung bei der Aufnahme ausländischer Pfleger. Dazu gehöre, ein bundeseinheitliches Anerkennungsverfahren für Berufsqualifikationen einzuführen und die Fachkompetenzen der Bewerber individuell zu ermitteln. Es würde zudem eine Willkommenskultur benötigt, die eine zeitnahe Bearbeitung der verschiedenen Anerkennungsverfahren beinhalte. Behörden, Sprachschule, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten eng zusammenarbeiten, und die Kontaktaufnahme sollte nach Möglichkeit schon im Herkunftsland geschehen. Als sprachliche Grundlage empfiehlt der Pflegerat die bundesweit einheitliche Kompetenzstufe B2 GER.