In der dritten Verhandlungsrunde haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst verständigt: Rückwirkend zum 1. März dieses Jahres gibt es ein Plus von 3 Prozent oder mindestens 90 Euro, ab März 2015 noch einmal 2,4 Prozent. Durch den Mindestbetrag summiert sich das Ergebnis auf 5,7 Prozent. Die ursprüngliche Forderung von 7,1 Prozent samt einem Sockelbetrag von 100 Euro konnte Verdi damit nicht durchsetzen, zeigte sich aber dennoch zufrieden.
„Dieses Tarifergebnis liegt in der Spitzengruppe der diesjährigen Abschlüsse. Durch den Mindestbetrag profitieren vor allem untere und mittlere Entgeltgruppen von einer überdurchschnittlichen Reallohnsteigerung", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Neben dem Lohnplus für die Beschäftigten stiegen ab 2014 auch die Ausbildungsvergütungen um 40 oder 20 Euro und betrage der Urlaubsanspruch einheitlich für alle Beschäftigten 30 Tage sowie für Auszubildende 28 statt bislang 27 Tage.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete das Ergebnis als „insgesamt gerade noch vertretbar“. Der Abschluss koste die kommunalen Arbeitgeber 2014 rund 2,55 Milliarde
n Euro und 2015 zusätzliche 2 Milliarden Euro. „Für die kommunalen Arbeitgeber ist es ein Abschluss mit durchaus schwierigen Komponenten, insbesondere wegen des Mindestbetrages“, sagte VKA-Präsident Thomas Böhle. Durch diesen stiegen die Gehälter der untersten Entgeltgruppen über die vereinbarte Laufzeit von 2 Jahren im Extremfall um bis zu 8,2 Prozent. Während der von Verdi geforderte Sockelbetrag aber zu Steigerungen von bis zu 10,2 Prozent geführt hätte, sei der jetzt vereinbarte Mindestbetrag im Volumen von 0,3 Prozent darum „in der Gesamtabwägung vertretbar“.
Als Erfolg verbuchte die VKA, dass der Abschluss keine zusätzlichen Erhöhungen für Nachtarbeit im Krankenhaus beinhalte. „Wir sind zufrieden, dass wir uns an dieser Stelle durchsetzen konnten“, so Böhle. Die Gewerkschaft bedauerte die Weigerung der Arbeitgeber an dieser Stelle. Die Ablehnung der geforderten Erhöhung der Nachtdienstzuschläge um 75 Prozent widerspreche „der sonst von den Arbeitgebern geforderten Aufwertung gerade der Pflegeberufe eklatant“, sagte Verdi-Chef Bsirske.