Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat einen Expertenstandard zum Thema „Erhaltung und Förderung der Mobilität“ erarbeitet. Bereits im Mai 2013 hatte eine Arbeitsgruppe aus 15 Experten unter der wissenschaftlichen Leitung von Klaus Wingenfeld, Bielefeld mit der Entwicklung begonnen, heißt es in einer Mitteilung des Pflegenetzwerks. Auf einer Fachtagung in Osnabrück wurde dieser Entwurf nun zur Diskussion gestellt.
Der wissenschaftliche Leiter des DNQP, Andreas Büscher, betonte, die durch das Pflegeversicherungsgesetz vorgesehene verbindliche Einführung des Expertenstandards werde für alle Beteiligten eine Herausforderung werden. Expertenstandards seien in erster Linie Instrumente der internen Qualitätsentwicklung und nicht per Checkliste abprüfbar.
Wingenfeld ging auf die pflegepidemiologische Relevanz des Themas ein. Sie zeige sich daran, dass 75 Prozent der Heimbewohner unter Mobilitätseinbußen litten. Bei 60 Prozent der kognitiv beeinträchtigten Heimbewohner habe sich die Mobilität innerhalb eines halben Jahres deutlich verschlechtert. Bei mehr als 40 Prozent der unbeeinträchtigten Heimbewohner könne es innerhalb von 18 Monaten zu Mobilitätseinbußen kommen. Diese Zahlen machten deutlich, wie hoch der präventive Charakter dieses Expertenstandards sei.
Im Juni 2014 soll der fertiggestellte Expertenstandard der entsprechenden Geschäftsstelle beim GKV-Spitzenverband übergeben werden, über die dann auch die modellhafte Implementierung und die Veröffentlichung verlaufe.