Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat heute den Abschlussbericht zur Vereinfachung der Pflegedokumentation präsentiert. In dem vorausgegangenen Projekt „Praktische Anwendung des Strukturmodells Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langezeitpflege“ hatten Einrichtungen und ambulante Dienste Modellbögen für eine einfachere Dokumentation in der Praxis getestet.Ein auf den Ergebnissen basierendes Strukturmodell zum Aufbau einer einfacheren Dokumentation reduziere den Aufwand erheblich, ohne jedoch „fachliche Standards zu vernachlässigen, die Qualität zu gefährden oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen“, teilte das BMG heute mit.
Für Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe braucht gute Pflege vor allem Zeit. „Wir müssen die bürokratischen Anforderungen für die Pflegekräfte deshalb auf das Maß reduzieren, das zur Qualitätssicherung wirklich notwendig ist.“ Die begonnene Arbeit müsse nun fortgesetzt werden. So seien derzeit mit dem Pflege-Beauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, und dem Bundesgesundheitsministerium weitere Realisationsschritte vorgesehen. Dabei soll auch die Umsetzung einer umfassenden Implementierungsstrategie auf Bundes- und Landesebene vorbereitet werden.
Auch der GKV-Spitzenverband und die Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen auf Bundesebene äußerten sich heute zur Verschlankung der Pflegedokumentation. Der Spitzenverband und die Verbände der Pflegeanbieter hätten bereits ein Beschlussverfahren eingeleitet, „um die vereinfachte Pflegedokumentation flächendeckend zu ermöglichen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Künftig sollen Einrichtungen etwa in der Grundpflege nur noch Leistungen dokumentieren, die von der Pflegeplanung abwichen. So entfalle beispielsweise die Erfassung von Routinetätigkeiten. Darüber hinaus würden bei der Pflegeplanung in Zukunft nur noch fünf statt 13 Themenfelder beim Pflegebedürftigen überprüft.
"Wir müssen die Pflege von unnötigem Papierkram befreien. Aber wenn die Pflegerin für den Nachtdienst aufschreibt, dass ein Heimbewohner ein neues Druckgeschwür hat und regelmäßig bewegt werden muss, dann ist das keine überflüssige Bürokratie, sondern Teil guter Pflege", so Florian Lanz, Sprecher des Spitzenverbandes der Pflegekassen.