Die Gewerkschaft Verdi hat den geplanten Pflegevorsorgefonds der Bundesregierung kritisiert. „Es nützt nichts, wenn wir 2035 Geld auf der hohen Kante haben, aber die Arbeitskräfte fehlen und der Ausbildungsmarkt leergefegt ist“, sagte Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Montag in Berlin. Stattdessen sollten die Gelder lieber in die Altenpflegeausbildung fließen. So könnten unter anderem der Fachkräftemangel bekämpft und die Arbeitsbedingungen insgesamt verbessert werden. Vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Pflegebedürftigen auf etwa 3,5 Millionen im Jahr 2030 müssten jährlich rund 10.000 Auszubildende mehr als bisher für die Altenpflege gewonnen werden.
Insbesondere das Schuldgeld „schrecke viele Schulabgänger ab, den Beruf zu ergreifen.“ Hinzu komme, dass sich die Einrichtungen beim Angebot von Ausbildungsplätzen zurückhielten. Im Gegensatz zu den Kosten in der Gesundheits- und Krankenpflege, die von den Krankenkassen getragen würden, müssten Heime ihre Ausbildungskosten häufig den Bewohnern in Rechnung stellen, so Bühler. „Dadurch sind sie teurer als Heime ohne Ausbildungsplätze und erleiden einen Wettbewerbsnachteil.“ Darüber hinaus lasse sich die von der Bundesregierung geplante gemeinsame Ausbildung aller Pflegeberufe nur dann umsetzen, wenn die Finanzierungsgrundlagen in der Altenpflege denen in der Krankenpflege angeglichen würden, sagte Bühler.