Pflegende im Nachtdienst müssen die Verantwortung für immer mehr schwer erkrankte Patienten übernehmen. Zudem hat sich die Aufgabenstellung deutlich erweitert: So werden nachts nicht nur das Positionieren von Patienten, Stellen von Medikamenten, Verabreichen von Infusionen übernommen, sondern auch neue Aufgaben wie die Überwachung des Monitorings, Katheterwechsel und spezielle Wundbehandlungen. Das zeigt eine neue Vergleichsstudie der Universität Witten/Herdecke, in der aktuelle Daten zur nächtlichen Versorgung mit denen von vor rund 25 Jahren verglichen wurden.
Fast die Hälfte der Zeit, die ein Patient im Krankenhaus verbringt, liegt die Verantwortung für seine sichere Versorgung bei den Pflegenden des Nachtdienstes. Während sich am Tag zahlreiche Personen diese Aufgabe teilen, müssen Pflegende nachts Risiken allein erkennen, richtige Entscheidungen treffen und gezielte Maßnahmen ergreifen. Deswegen lautet das Fazit von Studienleiterin Prof. Christel Bienstein: „Pflegerische Kompetenz ist entscheidend – besonders nachts. Es bedarf eines völlig neuen Verständnisses der nächtlich pflegerischen Arbeit, der klaren Verantwortungszuordnung mit den passenden Strukturen und eines fördernden Arbeitsumfeldes.“
Lesen Sie alle weiteren Ergebnisse der Vergleichsstudie in der neuen Ausgabe von „Die Schwester Der Pfleger“, die heute erscheint. Im großen Titelthema „Nachtdienst: Typische Belastungen, hilfreiche Strategien“ werden zudem konkrete Tipps für das Arbeiten entgegen der inneren Uhr gegeben und ein nachahmenswertes Konzept zur Organisation der pflegerischen Nachtarbeit vorgestellt.