Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) hat in Berlin seine „Charta der Professionellen Pflege in Deutschland" vorgestellt. Es müsse ein konsequentes Umdenken in der öffentlichen und politischen Diskussion um Pflege geben, dass die Arbeits- und Rahmenbedingungen für Professionelle Pflege in den Vordergrund stellt, sagte dessen Bundesvorsitzender Stefan Baumann. Die Charta solle einen inhaltlichen Beitrag zur Image-Korrektur leisten. Sie zeige auf, welche Handlungen und Unterlassungen von Seiten der Bundes- und Landesgesetzgeber, Kostenträger und Prüfinstitutionen dazu führen, dass Grundrechte der Einrichtungen verletzt würden.
In Bundes- und Landesheimgesetzen werde den Prüfinstitutionen ein uneingeschränktes Recht auf Betreten der Einrichtungen und Mitnahme von Daten gewährt, erklärte die stellvertretende Bundesvorsitzende Petra Schülke. Deshalb fordere die Charta die Wahrung der Grundrechte für Pflegeeinrichtungen. Außerdem verhindere eine zu hohe Durchregulierung, dass Einrichtungen individuelle Angebote für ihre Pflegebedürftigen machen könnten, die zum Beispiel auch auf regionale Besonderheiten eingehen könnten. Daher müsse eine eigenverantwortliche Unternehmensführung wieder in den Vordergrund gerückt werden, so Schülke. Weiterhin forderte sie unabhängige Qualitätsnachweise, neutrale Prüfungen und die steuerliche Gleichbehandlung etwa gegenüber der Wohlfahrtspflege. Es müsse gleiches Recht für alle gelten, die professionell pflegen. Zudem müssten Verhandlungen zwischen den Kostenträgern und Einrichtungen auf fairen Grundlagen beruhen.