Das baden-württembergische Kultusministerium bietet ab September ein neues Ausbildungsmodell Altenpflegehilfe für Nichtmuttersprachler an. Der gemeinsam mit Vertretern der Altenpflegeschulen, dem Städte-, und Landkreistag, der Landeskrankenhausgesellschaft sowie der Bundesagentur für Arbeit und dem Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) konzipierte Bildungsgang soll nicht nur den steigenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal decken, sondern vor allem den Erwerb der deutschen Sprache in den Mittelpunkt stellen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. „Mit diesem Modell gehen wir neue Wege, um Migranten eine berufliche Perspektive in einem Zukunftsberuf zu bieten und nicht erschlossenes Fachkräftepotenzial für den Pflegebereich zu nutzen", sagte Staatssekretärin Marion von Wartenberg.
Einstiegsvoraussetzung für die Aufnahme der Ausbildung zum Altenpflegehelfer ist das Sprachniveau A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER). Innerhalb der von einer auf zwei Jahre ausgedehnten Bildungsphase sollen die Schüler dann ihre Deutschkenntnisse von A2 auf B2 Niveau verbessern, um so ausreichend Sprachkompetenz für den Berufsalltag aufzuweisen. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung haben die Altenpflegehelfer zudem die Möglichkeit, in das zweite Jahr der Altenpflegeausbildung einzusteigen und in weiteren zwei Jahren den Berufsabschluss „staatlich anerkannter Altenpfleger" zu erlangen. Die Schulkosten für das neue Konzept übernimmt nach einem entsprechenden Eckpunktepapier das Land Baden-Württemberg. Für die Ausbildungsvergütung sollen die Träger der Altenpflegeeinrichtungen aufkommen. Diese soll mindestens 800 Euro monatlich betragen, damit ausländische Staatsangehörige aus Nicht-EU- und Nicht-EWR-Ländern eine Aufenthaltserlaubnis erhalten könnten. Diese werde nur erteilt, wenn etwa die Sicherstellung des Lebensunterhaltes nachweisbar sei.
Das neue Ausbildungsmodell wurde im Rahmen der „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege 2012 – 2015" erarbeitet, die das Berufsfeld Pflege auch für Personen mit nicht ausreichenden Deutschkenntnissen attraktiv machen soll. Umfassendere Informationen zum neuen Konzept finden Sie
hier.