In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 40.000 Menschen neu an Demenz. Das geht aus aktuellen Berechnungen der Technischen Universität München (TU) im Auftrag der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) hervor. Danach erkrankten rein rechnerisch jeden Tag 100 Personen an Demenz. „Wir müssen uns klar machen, dass hinter diesen Zahlen menschliche Schicksale stehen. Das Leben jedes einzelnen Betroffenen und das seiner Familie wird durch eine Demenzerkrankung aus der Bahn geworfen. Jeden Tag werden es 100 Menschen mehr, und das auf Jahrzehnte, denn ein wirksames Gegenmittel ist derzeit nicht in Sicht," sagte Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Damit Demenzkranke ein menschenwürdiges Leben führen könnten, benötige es nicht nur großer Anstrengungen in den Bereichen Medizin, Pflege und Betreuung, sondern auch Unterstützung durch die Kommunen und die Zivilgesellschaft. Die Gleichstellung der Demenzkranken in der angekündigten Reform der Pflegeversicherung sei allerdings verschoben worden.
Derzeit leben laut DAlzG 1,5 Millionen Demenzkranke in Deutschland. Zwei Drittel der Betroffenen haben bereits das 80. Lebensjahr vollendet, nur etwa 20.000 seien jünger als 65 Jahre. Sollte kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingen, schätzt die DAlzG, dass im Jahr 2050 etwa 3 Millionen Menschen von Demenz betroffen sein werden. Die starke Zunahme der Erkrankungen erkläre sich durch die gestiegene Lebenserwartung und der Zunahme an älteren Menschen in der Gesamtgesellschaft.
Die Zahlen der TU München basieren auf Daten aus der vom Statistischen Bundesamt im Rahmen der 2011 durchgeführten Volkszählung. Auf der Internetseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft lassen sich die Ergebnisse der Neuberechnung in ausführlicher Form nachlesen.