Palliativmediziner und Patientenschützer haben eine bessere Sterbebegleitung in stationären Pflegeeinrichtungen gefordert. Auf dem Kongress für Palliativmedizin in Düsseldorf kritisierten sie gestern mangelhafte Strukturen und Bedingungen. So kämen etwa zu wenige spezialisierte ambulante Palliativversorgungsteams in den Heimen zum Einsatz, bemängelte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Friedemann Nauck. Er sprach sich für spezielle Palliativbeauftragte in Krankenhäusern und Heimen aus. Insgesamt müsse die palliativmedizinische Betreuung in Deutschland stark erweitert werden, damit etwa auch an Demenz leidende, schwerstkranke Behinderte, Menschen mit Migrationshintergrund und Obdachlose eine angemessene Versorgung erhielten.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte insbesondere die Vergütungsstrukturen, die dafür sorgten, dass die Sterbebegleitung in stationären Pflegeeinrichtungen aus Anbietersicht unrentabel sei. Während für die Palliativversorgung von Hospizpatienten rund 7.500 Euro zur Verfügung stünden, zahle die Versicherung für die Versorgung im Heim maximal 1.550 Euro, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. Er forderte in der geplanten Pflegereform zu reagieren und eine Pflegestufe für Sterbende aufzunehmen, unabhängig vom Ort der Versorgung.