Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) hat neue Leitlinien für supportive Ernährungskonzepte in der Onkologie publiziert. Viele Patienten mit einer Krebserkrankung leiden auch an einer Mangelernährung, heißt es in einer Pressemitteilung der DGEM. Diese sei ein völlig unabhängiger Risikofaktor für einen ungünstigen Krankheitsverlauf. Mehr als 25 Prozent der Krebspatienten versterben an den Folgen ihrer körperlichen Auszehrung. „Wir müssen deshalb bei Onkologen und Ärzten sowie bei den Patienten das Bewusstsein für die Risiken einer Mangelernährung, die nicht erkannt und behandelt wird, deutlich schärfen", sagt Prof. Dr. Stephan C. Bischoff, Präsident der DGEM. Die richtige Ernährungstherapie, frühzeitig eingesetzt, müsse ein relevanter Teil der Tumortherapie werden. Unterstützende Ernährungstherapien beeinflussen den Krankheitsverlauf positiv.
Es sei von zentraler Bedeutung, dass alle Tumorpatienten nicht nur vom onkologischen, sondern auch vom Ernährungsspezialisten gesehen werden. Jeder Tumorpatient muss auf Mangelernährung untersucht und bei Bedarf fachgerecht ernährungsmedizinisch therapiert werden. Dadurch kann die Effektivität der Tumortherapie deutlich gesteigert und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Die Ernährungstherapie wird nach einem Stufenplan umgesetzt. So sollte eine natürliche, orale Ernährung mit ausreichender Eiweißzufuhr, gegebenenfalls unter Verwendung von Supplementen, die Grundlage bilden. Darauf aufbauend können künstliche, also enterale und parenterale Ernährung die Mangelernährung aufhalten beziehungsweise korrigieren.
Dazu hat die DGEM neue Leitlinien zur klinischen Ernährung publiziert. Weitere Informationen unter www.dgem.de