In Hamburg soll ein neues Screening-Programm für multiresistente Keime unter anderem Kliniken ermöglichen, sich frühzeitig auf betroffene Patienten einstellen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Darauf haben sich jüngst die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) und die Krankenkassen der Stadt geeinigt. Mit Hilfe des neuen Programms, das eine Erweiterung der bereits bestehenden Erreger-Testungen sei, könnten Patienten im Vorfeld eines Klinikaufenthaltes auf multiresistente gramnegative Keime (MRGN) hin getestet werden, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.
„Ziel des Modellprojektes ist es, infizierte Patienten bestmöglich zu versorgen und die Weiterverbreitung von MRGN-Bakterien auf abwehrgeschwächte und kranke Menschen zu verhindern", sagte die Leiterin des Bereichs Qualitätssicherung der KVH, Angelika Magas. Das Programm sieht laut KVH und der Kassen vor, dass im Vorfeld einer geplanten Operation in einem Krankenhaus der einweisende niedergelassene Arzt bei Risikopatienten 1 bis 2 Wochen vorher einen Abstrich entnimmt, der dann auf Erreger hin getestet wird. Im Fall einer Infektion würde der Arzt dann die betreffende Klinik über das Ergebnis informieren und dem Patienten die nun notwendigen Maßnahmen erklären.
Die Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) hofft zudem darauf, „dass sich niedergelassene Ärzte mit ihren Kollegen im Krankenhaus noch intensiver als bisher darüber austauschen, wie ein Patient optimal versorgt werden kann, der bereits Keime in sich trägt", sagte deren stellvertretender Leiter, Ralf Baade.