In Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich die Zahl der richterlichen angeordneten Fixierungen von Pflegebedürftigen 2010 um circa 40 Prozent verringert, von 23.730 auf 14.281, wie in einem Bericht auf der Internetseite des NRW-Justizministeriums zu lesen ist. Im Raum Bonn hätten die Fixierungen beispielsweis erheblich abgenommen, was die für dieses Gebiet verantwortliche Richterin, Gabriela Wester, auch auf einen 2011 gegründeten Arbeitskreis der Stadt, des Amtsgerichts, der Altenhilfe und Heimleitungen zurückführt.
„Der Stand der Pflege ist inzwischen so, dass wir die Fixierung nicht mehr brauchen und dass sie eher kontraproduktiv ist", wird Wester in dem Bericht zitiert. Vielmehr gehe es darum, Pflegeeinrichtungen, Betreuungsgerichte und die zuständigen Städte aufzuklären und zu sensibilisieren.
Um die rückläufige Entwicklung auch in der gesamten Republik voranzutreiben, sprach sich der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dafür aus, dieses Thema auf die Agenda der kommenden Justizministerkonferenz zu setzen. Auch müsse geklärt werden, wer die Kosten für alternative Methoden trage. Es dürfe nicht sein, dass Pflegebedürftige auf ihnen sitzen blieben.