Der Vorsitzende des Zentrums Qualität in der Pflege (ZQP), Ralf Suhr, hat einen Kulturwandel in deutschen Pflegeheimen gefordert. „Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht", sagte er der „Berliner Morgenpost". Bislang sei es aber versäumt worden, systematisch auf eine frühzeitige Erkennung und Auswertung zu setzen. „Wir müssen wegkommen von einer Skandalisierung und Vertuschung und stattdessen aus Fehlern lernen", sagte Suhr.
Gleichzeitig sprach er sich für eine Aufwertung des Pflegeberufs aus, schon um der neuen Bedarfslage in den Einrichtungen zu begegnen. Jüngste Studien hätten gezeigt, dass dreiviertel der Bewohner unter starken kognitiven Einschränkungen litten. „Darauf sind die meisten stationären Einrichtungen gar nicht vorbereitet", sagte Suhr. In der Pflege brauche es eine exzellente Ausbildung nach einheitlichen Standards und im Anschluss die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.