Für eine bessere Versorgung Demenzkranker muss auch das Pflegepersonal gestärkt werden. Mit dieser Forderung hat sich der Bundesverband Rehabilitation (BDH) heute in Bonn an die Politik in Bund und Ländern gewandt. Neben zusätzlichem Personal müssten Weiterbildungsprogramme aufgebaut werden, um die Pflegenden in stationären Einrichtungen auf die wachsende Zahl von Patienten mit demenziellen Erkrankungen vorzubereiten. Zudem schlägt der Verband vor, ehrenamtliche Helferkreise zu etablieren. „Wir dürfen das medizinische Personal in den Krankenhäusern bei der intensiven Betreuung nicht im Regen stehen lassen", sagte BDH-Vorsitzende Ilse Müller.
Aus Sicht des Verbandes sind moderate Beitragserhöhungen in der Kranken- und Pflegeversicherung zur besseren Betreuung Demenzkranker nicht mehr umgehbar. „Die Politik muss uns reinen Wein einschenken und auf das grundsätzliche Finanzierungsproblem intensiver Pflege- und Betreuungsleistungen hinweisen", so Müller. Der Anteil der über 75-jährigen Patienten in deutschen Krankenhäusern ist laut BDH seit der Jahrtausendwende von 18 auf 25 Prozent gestiegen. Beinahe jeder vierte stationär Behandelte leidet unter einer Demenz. Angesichts von 40.000 Neuerkrankungen im Jahr sei der Umgang mit und die Versorgung von Demenzkranken eine der größten Herausforderungen der Gesundheits- und Pflegepolitik.