Pflegende Angehörige beurteilen ihre eigene Gesundheit deutlich pessimistischer als der Rest der Bevölkerung. Das ist ein Ergebnis einer gerade veröffentlichten Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (TK). Während im Schnitt 60 Prozent der Deutschen schätzten, bei guter oder sehr guter Gesundheit zu sein, hätten dies nur 45 Prozent der pflegenden Angehörigen angegeben, teilte die TK mit, die für die Studie gut 1.000 Menschen, die Familienmitglieder pflegen, durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa interviewen lassen hatte.
60 Prozent der Befragten gaben danach an, dass die Pflege ihrer Angehörigen sie sehr viel Kraft koste. Dabei steigt die Belastung mit der Höhe der Pflegestufe und ist in Stufe 3 fast doppelt so groß wie in Stufe null. Die Hälfte der Befragten fühlte sich oft körperlich erschöpft, gut ein Drittel hin- und hergerissen zwischen den Anforderungen der Pflege und denen der Umgebung, also etwa Job oder Familie. Drei von zehn Befragten gaben an, die Pflegesituation greife die eigene Gesundheit an.
Hintergrund für die Studie ist die schlechte Datenlage zur Situation pflegender Angehöriger, obwohl die große Mehrheit der Pflegebedürftigen in Deutschland zuhause betreut und zwei Drittel von ihnen ausschließlich von Angehörigen versorgt werden, teilte die TK in einem Statement mit.