Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe haben gestern die Umsetzung einer nationalen Demenzstrategie eingeleitet. Unter der Ägide der beiden Bundesministerien sowie der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. – Selbsthilfe Demenz" entwickelten zahlreiche Spitzenverbände der Kommunen und der Länder sowie aus den Bereichen Pflege, Gesundheit und Wissenschaft konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen. Die sogenannte Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz" ist das Ergebnis einer zweijährigen Arbeitsphase. Sie soll es Demenzkranken und ihren Angehörigen ermöglichen, so lange wie möglich am sozialen Leben teilnehmen und im vertrauten Umfeld leben zu können, sagte Bundesfamilienministerin Schwesig. „Zusammen mit 450 Mehrgenerationenhäusern und den 300 Anlaufstellen für ältere Menschen im Quartier unterstützen künftig 1.250 lokale Anlaufstellen bundesweit Demenzkranke und ihre Familien, so Schwesig weiter.
Mit dem Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf bekämen die Familien mehr Zeit, um die Doppelbelastung zu bewältigen. Das Pflegestärkungsgesetz sorge dafür, dass Demenzkranke und ihre Familien schon ab dem nächsten Jahr deutlich besser unterstützt würden, ergänzte Bundesgesundheitsminister Gröhe. Neben einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung sowie Rehabilitationsmaßnahmen sei auch ein kompetenter Umgang mit Demenzkranken in Arztpraxen, Krankenhäusern oder in Bürgerämtern nötig.
In Deutschland sind heute rund 1,5 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Jährlich erkranken 300.000 Menschen neu, wodurch die Gesamtzahl an Menschen mit Demenz pro Jahr um etwa 40.000 zunimmt.