Der Bundesverband ambulante spezialfachärztliche Versorgung (BV-ASV) hat sich für die Einführung von Disease Management Programmen (DMP) in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) ausgesprochen. In den DMP sei seit fast zehn Jahren eine strukturierte elektronische Dokumentation vorgesehen, die in der ASV bislang fehle, sagte Verbandsvorstand Axel Munte. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) sei jetzt gefordert, auch in der ASV eine solche Dokumentation verpflichtend umzusetzen. „Es wäre widersinnig, für leichte Verläufe im DMP eine solche Datenerhebung vorzusehen, aber schwere Fälle in der ASV davon auszunehmen. Denn gerade die Behandlung dieser schwerkranken Patienten bedarf eines Datenaustauschs im Behandlerteam", so Munte.
Damit reagierte er auf die Ankündigung des G-BA, die Einführung von DMP unter anderem für chronische Herzinsuffizienz und rheumatoide Arthritis zu prüfen. Für schwere Verläufe dieser Krankheiten ist bereits eine Aufnahme in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung geplant. Der BV-ASV warnt aber auch vor einer Zersplitterung der Versorgung. Es sei unbestritten, dass strukturierte Versorgungsansätze für diese Patienten sinnvoll sind.
Doch die Ansätze müssten ineinander greifen. Der G-BA dürfe seine Konzepte nicht unkoordiniert umsetzen. Sonst bestehe das Risiko, dass Versorgungsprogramme wie DMP oder ASV parallel, ohne definierte Schnittstellen und womöglich mit widersprüchlichen Anforderungen gestaltet werden.