Anlässlich des weltweiten Tags der seelischen Gesundheit hat der Deutsche Bundesverband für Pflegeberufe (DBfK) vor einer Überlastung von Pflegekräften gewarnt. „Arbeitsunfähigkeit aufgrund berufsbedingter psychischer Erkrankungen nimmt von Jahr zu Jahr zu", sagte DBfK-Referentin Johanna Knüppel gestern in Berlin. Auffällig im Branchenvergleich seien dabei hohe Zuwachsraten bei Depressionen, riskantem Suchtmittelgebrauch, Erschöpfungszuständen bis hin zum Ausbrennen und stressbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen. „Hier hat man auf Kosten der Mitarbeiter gespart", sagte Knüppel.
Der DBfK fordert seit langem mehr qualifiziertes Pflegepersonal in Krankenhäusern, Heimen und der ambulanten Pflege. Das hohe Arbeitsaufkommen müsse auf mehr Schultern verteilt werden, Arbeitsrecht und Arbeitsschutz müssten wieder gelten bzw. durchgesetzt werden. Angesichts des steigenden Bedarfs an professioneller Pflege sei alles daranzusetzen, beruflich Pflegende so lange und so gesund wie nur irgend möglich in ihrem Beruf zu halten. Sonst werde der bereits jetzt bestehende Personalmangel gigantische Ausmaße annehmen.