Der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, hält einen Aufbruch in der Pflege nur dann für möglich sei, wenn er aus der Berufsgruppe selbst kommt. Das sagte er gestern in Berlin und forderte zugleich von der Politik, künftig keine Reformen im Gesundheitswesen mehr ohne Beteiligung der Pflegenden vorzunehmen. Es sei Ressourcenverschwendung, deren fachliche Expertise nicht zu nutzen.
Zwar ist das Thema Pflege laut Westerfellhaus in der Politik angekommen, es gehe aber um mehr als nur Gesetze und Verordnungen. Wer neue Versorgungskonzepte oder Transparenz der Leistungen fordere, „der muss auch die notwendigen Rahmenbedingungen und vor allem das dafür notwendige Personal zur Verfügung stellen." Andernfalls könne es nicht gelingen, die Pflegenden langfristig im Beruf zu halten. Die kontinuierlich zunehmende Berufsabbrecherquote nannte Westerfellhaus eine „Katastrophe", der weiter bestehende Schuldgeldzwang in der Altenpflege in einigen Bundesländern einen „Skandal".