Sämtliche gesetzliche Krankenkassen werden nächstes Jahr einen Zusatzbeitrag von ihren Versicherten verlangen. Das sagte der Chef des Bundesverbands der Allgemeinen Ortkrankenkassen (AOK), Jürgen Graalmann, gestern in einem Interview mit dem „Tagesspiegel". Um die Einnahmelücke durch den im März auf 14,6 Prozent abgesenkten gesetzlichen Grundbeitrag auf Seiten der einzelnen Kassen auszugleichen, hatte der Gesetzgeber die Möglichkeit individueller Zusatzbeiträge in Form prozentaler Aufschläge vorgesehen. Über deren Höhe existierte bisher nur eine Schätzung aus dem Ministerium, die im Schnitt von 0,9 Prozent ausgeht. Das entspricht zusammen genommen den alten Beitragssatz von 15,5 Prozent. Kassen, die diesen Wert überschreiten wollen, müssen ihre Versicherten künftig von diesem Schritt postalisch unterrichten. Graalmann rechnet aber erst für 2016 mit neuen Beitragserhöhungen, sagte er dem Blatt.